Ganz gleich ob beim BBQ oder beim Camping – Gasflaschen neigen unter bestimmten Bedingungen dazu (umgangssprachlich ausgedrückt) „einzufrieren“. Da dies durchaus zu Missverständnissen führt und vielleicht nur die halbe Wahrheit ist, widmen wir uns in diesem Blog mal der Frage:
„Ob hier wirklich die Gasflasche einfriert, was man dagegen tun kann und ob das „einfrieren der Gasflasche“ schlimm ist“. Auf all dies werden wir in diesem Blog zum Thema „Meine Gasflasche friert ein?! “ mal genauer eingehen. Vorab jedoch schonmal ein Video…
Videoquelle: YouTube / Klaus grillt
Warum deine „Gasflasche friert“?
Der Grund für das „einfrieren der Gasflasche“ liegt im Joule-Thomson-Effekt. Dieser Effekt sorgt nun bei einer Gasflasche dafür, dass der Inhalt (das Gas) stark abgekühlt wird, wenn man schnell große Mengen aus der Gasflasche entnimmt.
Der Grund für das vermeintliche gefrieren liegt ganz einfach darin, dass das Gas in der Gasflasche in einem flüssigen Zustand ist. Entnimmt man nun jedoch Gas aus der Gasflasche, dann geht das Gas vom flüssigen in den gasförmigen Zustand über. Bei diesem Übergang vom flüssigen in den gasförmigen Zustand wird der Umgebung Wärme entzogen, sodass die Temperatur der Gasflasche und des Gases deutlich sinkt. Dies kann man sehr gut daran erkennen, dass sich Eis an der Außenseite der Gasflasche bildet.
Entnimmt man nun sehr schnell sehr viel Gas, dann muss sehr viel Gas vom flüssigen in den gasförmigen Zustand wechseln, sodass der Umgebung sehr viel Wärme entzogen wird. Sobald jedoch die Luft außerhalb der Gasflasche nicht mehr in der Lage ist dieses auszugleichen, sinkt der Druck in der Gasflasche rapide bis irgendwann nur noch kaum bis kein Gas mehr mit ausreichend Druck entweicht.
Sollte der Punkt erreicht sein, merkt man dies beim Grillen sehr schnell, da ohne ausreichend Gas an Grillen natürlich nicht zu denken ist.
Alternativ zur ganzen Gasflasche kann es jedoch auch passieren, das lediglich das Ventil oder der Druckminderer zufriert. Wobei die Wirkung gleich ist, denn dann kommt leider nicht oder nur noch wenig Gas aus der Gasflasche. Das Ventil und der Druckminderer „frieren dann zu“, wenn die Temperatur in diesen Bauteilen zu gering ist.
Eine „gefrierende Gasflasche“ kann man immer daran gut erkennen, das sich außen eine Art „Frostfilm“ langsam die Gasfalsche hocharbeitet. Dieser „Frostfilm“ geht bis zur Füllmenge des flüssigen Gases. Praktisch daran ist, dass man so den Füllstand der Gasflasche sehr gut ablesen kann.
Da die Luft insbesondere im Winter deutlich kälter ist, hat man mit diesem Problem oft beim Grillen im Winter zu kämpfen. Des Weiteren tritt dieses Problem auch immer dann auf, wenn große Mengen Gas aus kleinen Gasflaschen entnommen werden. Natürlich kann man etwas gegen das Einfrieren der Gasflasche beziehungsweise den Joule-Thomson-Effekt tun, doch dazu im Abschnitt „Was kann man dagegen tun“ mehr.
Videoquelle: YouTube / Pommes Män
Was kann man dagegen tun?
Das Problem der „gefrierenden Gasflasche“ kann auf unterschiedliche Wege gelöst werden. Zum einen könnte man den Gasverbrauch drosseln, sodass weniger Gas vom flüssigen in den gasförmigen Zustand wechselt. Dies ist jedoch gerade beim Grillen eher schwierig, da man hier ja richtig „Power“ und somit auch Gas benötigt. Daher sollte man sich insbesondere beim Grillen im Winter eine zweite Gasflasche bereithalten, sodass man bei Bedarf die Gasflaschen hin und her wechseln könnte.
Die zweite Möglichkeit ist, einfach eine größere Gasflasche zu verwenden. Eine 11 kg Gasflasche hat nämlich eine deutlich größere Oberfläche, sodass diese Gasflasche deutlich mehr Temperatur aufnehmen kann, als eine kleinere 5 kg Gasflasche. Daher empfiehlt es sich bei niedrigen Temperaturen oder bei einem hohen Gasverbrauch, lieber eine große Gasflasche zu verwenden.
Alternativ dazu könnte man jedoch auch mehrere Gasflaschen parallel verwenden. Hierzu gibt es im Grill- und Campingzubehör spezielle Druckminderer, an welche mehrere Gasflaschen angeschlossen werden können. Dadurch das man nun aus jeder Gasflasche weniger entnehmen muss, um auf die gleiche Leistung zu kommen, kann man den Effekt der gefrierenden Gasflasche vermeiden. Diese Technik findet beispielsweise in der Gastronomie oder auch beim Camping oft ihre Anwendung.
Ist die Gasflasche jedoch bereits „eingefroren“ (genauer: die Verdampfung des Propan’s vom flüssigen in den gasförmigen Zustand kommt – durch zu niedrige Temperaturen – nahezu zum Erliegen) und es ist keine andere Gasflasche zur Hand, dann muss oder kann man versuchen die vermeintlich „gefrorene Gasflasche“ wieder aufzutauen. Dies macht man in dem man warmes Wasser über die Gasflasche laufen lässt oder die Gasflasche in Wasser stellt. Das Wasser gibt dabei seine Wärme an die Gasflasche ab, sodass das Gas im inneren der Gasflasche wieder besser vom flüssigen in den gasförmigen Zustand wechseln kann.
Ist das Einfrieren der Gasflasche gefährlich?
Das Einfrieren der Gasflasche sollte nicht gefährlich sein. Dennoch sollte man Gasflaschen, welche gefroren sind nicht im Haus oder in geschlossenen Räumen erwärmen oder gar lagern. Es ist zwar eher selten, aber das Ventil der Gasflasche kann durchaus beschädigt werden ohne das man es merkt. Tritt dann im Haus oder im geschlossenen Raum das Gas aus, dann kann es schnell sehr gefährlich werden.
Wir empfehlen daher die Gasflachen lieber außerhalb aufzubewahren, diese aber unbedingt vor unberechtigtem Zugriff und Sonneneinstrahlung zu schützen. Weitere Tipps und Hinweise zur Lagerung einer Gasflasche bekommt man vom fachkundigen Gasverkäufer seines Vertrauens.
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